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Axpo auf Abwegen?

Zeit für ein Ausstiegsszenario

Die Axpo schreibt Verluste – in den letzten beiden Jahren über zwei Milliarden Franken. Das kann noch einige Jahre so weitergehen, dann sind die Reserven aufgebraucht. Und dann müssen die Ostschweizer Kantone – oder ein anderer Investor – neues Geld einschiessen.

Die Kantone Zürich und Schaffhausendenken nun darüber nach, ihre Axpo-Aktien zu veräussern. Es wird sich jedoch kaum ein Käufer finden, denn die Risiken sind viel zu hoch. Bereits heute sind der Stilllegungs- und derEntsorgungsfonds deutlich unterfinanziert und die Entsorgungskosten steigen laufend. Die AKW’s Beznau und Leibstadt decken heute gerade die Betriebskosten. Zinsen, Abschreibungen und Entsorgungskosten können nicht erwirtschaftet werden und die Strompreise dürften in den nächsten Jahren kaum steigen.

Es ist also höchste Zeit, eine Strategie zu entwickeln und das Ausstiegsszenario zu planen. Es wäre vernünftig, die AKW’s in eine separate Gesellschaft («bad bank») einzubringen und mittelfristig zu liquidieren. Der Bund, die Kantone oder die Stromkunden müssten die heutige Unterfinanzierung tragen. Die «restliche» Axpo (Wasser-, Wind-, Biomasskraftwerke und Energiehandel) könnte mit viel Engagement und ohne AKW-Bürde das Geschäft mit den erneuerbaren Energien intensiver aufbauen.
Denn die Unsicherheiten schaden insbesondere den erneuerbaren Energien. Solange keine definitiven Abschaltzeitpunkte festgelegt sind,haben Unternehmen wenig Interesse an Investitionen in erneuerbare Energien und Stromkonsumentinnen und Konsumenten aufgrund der tiefen Marktpreise keinen Anreiz zum Stromsparen. So gelingt dieEnergiewende kaum.

Kurt Egger, Geschäftsleiter Nova Energie GmbH Ettenhausen und Aadorf

Weitere Infos
Tagesanzeiger: «Wer will die heisse Kartoffel»
NZZ: «Kanton Zürich erwägt Axpo-Ausstieg»

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