In St. Gallen hat vergangene Woche der 1. Nationale Energiekonzepte-Kongress stattgefunden. Gemeinden und Städte, Kantone und der Bund präsentierten ihre Erfahrungen mit Energiekonzepten und diskutierten deren Beitrag an die Energiewende.
Die Bedeutung von Energiekonzeptenfür Gemeinden wird im Rahmen derEnergiestrategie 2050 deutlich zunehmen. Energiekonzepte zeigen Gemeinden auf, wie sie sich entwickeln müssen, um die nationalen Energieziele und die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen. Sie skizzieren ihnen das Vorgehen, damit sie die Energiewende schaffen und ihre zentrale Funktion als «Umsetzer» der Energiestrategie wahrnehmen können.
Bei Energiekonzepten ist die langfristige Planung mit der Berücksichtigung möglicher Entwicklungen entscheidend. In einem Zeitraum von 10 Jahren etablieren sich neue Technologien, wächst die Bevölkerung oder muss ein grosser Teil des Gebäudeparks saniertwerden. Nur mit einer langfristigen Betrachtungsweise lässt sich beispielsweise entscheiden, in welchen Quartieren ein neuer Wärmeverbund sinnvoll bleiben wird. Ansonsten können sich teure Investitionen plötzlich als nutzlos erweisen, weil kein Wärmebedarf mehr vorhanden ist. Auch lohnt sich zu planen, wo künftig welche Energieträger einzusetzen sind, damit sich die Abwärme der ARA, das Geothermieprojekt oder eine Holzschnitzelfeuerung nicht in die Quere kommen.
Langfristig ausgelegte Energiekonzepte sind das Eine; ihre Umsetzung das Andere. Viele Energiekonzepte landen in der Schublade. Nach einer ersten Euphorie mit grossartigen Zielen erlahmen die Anstrengungen, weil sich Hindernisse in den Weg stellen.
Ein Energiekonzept ist nur vollständig, wenn es auch die Umsetzung mit Zeitplan und Finanzierung umfasst. Da bietet sich das Label «Energiestadt» als ideales Instrument an (Energiestadt). Die Gemeinden integrieren die Massnahmen aus dem Energiekonzept in ihr individuelles Aktivitätenprogramm. Der Labelprozess garantiert, dass die Umsetzung der Massnahmen jährlich kontrolliert und alle vier Jahre im Rahmen des Re-Audits extern beurteilt wird.
Energiestadt ermöglicht damit den Gemeinden, die kommunale Energiepolitik kontinuierlich und langfristig zu verfolgen und derenUmsetzung zu institutionalisieren.
Kurt Egger, Geschäftsleiter Nova Energie GmbH Aadorf und Ettenhausen
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