Innovative Unternehmen, Organisationen und Menschen setzen bereits um, was im Rahmen der Beratung derEnergiestrategie 2050 im Parlament noch heisse Debatten fordern wird: die Energiezukunft.
Solche exzellenten, zukunfts-gerichteten Energieprojekte zeichnet das Bundesamt für Energie seit 2006 mit dem Preis Watt d’Or aus.
Dieses Jahr hat die Jury neben der Verleihung des Watt d‘Or in den Kategorien «Gesellschaft», «Energietechnologie», «Erneuerbare Energien», «Energieeffiziente Mobilität» sowie «Gebäude und Raum» einen Spezialpreis «Ausbildung» vergeben.
Er geht an 70 Studierende des Departments Technik und Architektur der Hochschule Luzern. Das Team hat für den internationalen Studierenden Wettbewerb «Solar Decathlon Europe 2014» (zur Kurzbeschreibung) den Prototyp des Hauses «your+» entwickelt und aufgebaut – ein architektonisch und technisch innovatives und energieeffizientes Solarhaus mit hohem Wohnkomfort.
Teilen und gemeinsam nutzen
«Lass uns Räume, Dinge und Kreisläufe teilen, um sozialer, ökologischer, wirtschaftlicher und lustvoller zu leben», lautet der Slogan der Studierenden für ihr Haus der Zukunft. Sie setzen damit den Gedanken des «Teilens» anstatt Besitzens» im Sinne der umfassenden Schonung der Ressourcen konsequent um.
So produziert beispielsweise im your+ die Sonne über SonnenkollektorenEnergie für Warmwasser und Heizung. Die überschüssige Energie wird für die spätere Nutzung in Batterien gespeichert oder ins Netz eingespeist. Wasser aus Dusche und Küche dient auch noch dazu die Blumen zu giessen, was ebenso für das Regenwasser gilt, das zuerst für die Waschmaschine und Geschirrspüler verwendet wird. Stühle sind in Wände integriert, die sich zu Regalen umbauen lassen. Der Tisch lässt sich in ein Sofa umdrehen. Für den grössten Teil der Konstruktion haben die Studierenden den nachhaltigen Baustoff Holz eingesetzt.
Kluges Teilen und funktionelle Nutzung bezüglich Raum, Energie, Objekte oder Dienstleistungen reduzieren im your+ die heutige Nutzfläche pro Person von 45 m2 auf rund 35 m2 und bieten damit ein enormes Energiesparpotenzial.
Diese räumliche Funktionalität zeigt auch, dass der Prototyp kein Einfamilienhaus ist, sondernBeispiel für ein städtebauliches Konzept für ungefähr 300 Bewohnerinnen und Bewohner sein kann.
Die Preisträger des Watt d’Or (zur Kurzbeschreibung) in den weiteren Kategorien:
Gesellschaft
Leuchtturm – Energieeffiziente Hotels Graubünden: Der Preis geht an hotelleriesuisse Graubünden und an Gustav Lorenz, der das Feuer im Leuchtturm entfacht hat.Energietechnologie: Den Watt d’Or erhalten die Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) für die Entwicklung einer neuen smart grid Technologie und die Alpiq InTec Gruppe, die für die gesamte Industrialisierung verantwortlich ist und die neuen Produkte 2015 unter dem Namen GridSense auf den Markt bringt.
Erneuerbare Energien
Swisscom Wankdorf Data Center xDC: Für ihr energieeffiziente Rechenzentrum werden die Swisscom AG und die RZintegral AG mit dem Watt d'Or 2015 ausgezeichnet.
Energieeffiziente Mobilität
Advanced Hybrid Electric Autobus Design: Die vom Institut für Dynamische Systeme und Regelungstechnik (IDSC) der ETH Zürich entwickelte Technologie «Advanced Hybrid Electric Autobus Design» (AHEAD) bringt Intelligenz an Bord. Dank ihr lassen sich Busse auf optimale Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit konfigurieren. Der Preis geht an die Carrosserie Hess AG und das IDSC.
Gebäude und Raum
wellnessHostel4000 und Aqua Allalin & Neubau Jugendherberge Gstaad Saanenland: Ein Erfolgsrezept der Schweizer Jugendherbergen heisst Nachhaltigkeit, die sie in ihren topmodernen Häusern konsequent umsetzen. Den Watt d'Or erhalten die Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus (SSST) als Bauherr der Jugendherbergen, die Burgergemeinde Saas-Fee und die Steinmann und Schmid Architekten AG aus Basel für das wellnessHostel4000 und Aqua Allalin sowie an die SSST und die Bürgi Schärer Architektur und Planung AG aus Bern für den Neubau der Jugendherberge Gstaad Saanenland.
Zur Präsentation der sechs preisgekrönten Projekte > Sondernummer «energeia» des Bundesamtes für Energie.
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